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Paramedic_LU

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Mittwoch, 26. März 2008, 14:08

In der Autoherstellung wird Klebstoff immer wichtiger



Geklebte Teile machen Fahrzeuge sicherer, leichter und leiser als geschweißte -Viele neue Materialkombinationen sind möglich-

In Autos nimmt der Anteil und die Vielfalt an Klebstoffen zu. Mindestens 15kg finden sich heutzutage in jedem Fahrzeug. In der Automobilindustrie ist Kleben zu einer Schlüsseltechnologie geworden, die das Schweißen immer mehr und mehr ersetzt. Neun Prozent aller hergestellten Klebstoffe wandern in die Fahrzeugbranche.
Vorreiter und Wegbereiter war seinerzeit die AUDI AG in den 80er Jahren. Von der Konkurrenz einst über geklebte Scheiben belächelt, wurde Audi Technologieführender Hersteller was das Fügen mittels Klebstoffen anbelangte.

An vielen Stellen verleihen die Klebstoffe dem Wagen eine größere Stabilität. Die Frontscheibe etwa wird schon seit Jahren fest mit dem Rahmen verbunden. Das gibt dem Fahrzeug mehr Halt. In der Summe steigt die Stabilität um 15 bis 20%.

Andere Mixturen sollen Zusammenstöße abfedern, indem Spezialfugen in der Karosserie die Energie des Aufpralles ableiten. Dafür werden sogenannte schlagzähe Klebstoffe verwendet. Bei einem Aufprall können sich darin zwar kleine Risse bilden, aber ein weitere Bestandteil sorgt dafür, dass der Riß nicht weiterläuft. Erst kürzlich ist es gelungen eine Mischung zu entwickeln, die auch bei minus 40 Grad Celsius nicht splittert. Damit erfüllen die Kleber auch in Autos ihren Zweck die in großer Kälte unterwegs sind.

Die Autos werden sicherer, weil die Kräfte bei einem Aufprall gleichmäßig durch die Klebenaht verteilt werden. Dadurch verringert sich bei Unfällen das Ausmaß des Schadens, und die Verletzungsgefahr für die Insassen sinkt.

Gegenüber geklebten Modellen schneiden geschweißte Karossen in Crashtests oft schlechter ab. In der Hitze des Schweißens verändert sich die Struktur des Stahls. Er wird spröder und kann bei einem starken Aufprall im Schlimmsten Fall bersten.

Die Klebstoffe sind somit in Punkto Sicherheit den traditionellen Fügetechniken übelegen. Doch auch beim Fahrkomfort können einige Mixturen punkten. Es klappert und quietscht weniger, wenn man über den Bordstein fährt. Zwischen den Metallbauteilen einer Motorhaube, aber auch im Dach, verhindern Kleber, dass die Teile aufeinander scheppern. Gleiches gilt für den Innenraum.

Ob Lärm vermieden oder das Ausmaß eines Unfalles eingedämmt werden soll, je nach Funktion erfordert die zu klebende Stelle ihre eigene Mischung. In der Rezeptur liegt die Kunst.15 bis 20 verschiedene Chemikalien sorgen dafür, dass die Masse sich gut in den Fugen verteilt, auch auf lackiertem Metall gut haftet und bei Hitze eine feste Verbindung ausbildet. Allein die Firma Henkel hat einige hundert unterschiedliche Zubereitungen im Handel.

In Zukunft werde der Anteil der Klebstoffe im Auto weiter stark steigen. Denn es werden immer mehr Materialien eingesetzt, die sich nicht miteinander verschweißen lassen. Leichtmetalle wie Aluminium, Magnesium oder Kunststoff können nur mit Klebstoff an den Stahlblechen befestigt werden. So wird der Vorderbau des BMW 5er Modelles aus Aluminium geformt und mit Klebstoff an der restlichen Karosserie fixiert. Die Naht verbindet die beiden Werkstoffe und verhindert zugleich, dass diese sich berühren wodurch das Metall rosten würde. Kontaktkorrosion nennt sich das dann.

Da die Ausstattung der Autos immer schwerer wird, muss das Fahrzeuggestell zusehends an Gewicht verlieren. Die Stahlbleche sind heute nur noch halb so dick wie früher. Einige haben nur noch eine Dicke von 0,6 Millimetern. Zudem wird Stahl durch leichtere Materialien verdrängt.
Damit das Auto dennoch den Anforderungen in den Crashtests genügt, werden sensible Verbindungen mit Klebstoffschäumen verstärkt.

Den Autobauern kommt der Trend zum geklebten Wagen entgegen. Das kostspielige und zeitaufwändige Schweißen wird zurückgedrängt. Im Hubschrauberbau ist dies schon fast vollzogen. Die Chassis des Eurocopter EC-135 ist komplett geklebt. Die Hersteller werden dennoch nie darauf verzichten können zu Schweißen. Die Karosserie wird während der Montage gedreht und gewendet. Alleine um die Teile in der richtigen Position zu halten, muß man sie zunächst an einigen Punkten zusammenschweißen.

Quelle: Rheinpfalz 18-3-2008
Ich will 4 Audi haben ... :D