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Aral hebt Preisabstand völlig auf - Bei Shell noch halber Cent - Weltweit hohe Nachfrage - Meist Fahrer älterer Fahrzeuge betroffen

Der Preisabstand zwischen Normalbenzin und Superbenzin wird zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt. Die größte deutsche Tankstellenkette ARAL verkauft beide Sorten ab sofort zum gleichen Preis. Die zweitgrößte Kette SHELL senkt den Preisabstand auf einen halben Cent. Seit August betrug der Preisunterschied zwischen Super und Normal ca. 1 Cent. davor Jahrelang 2 Cent

Laut Ölbranche ist Normalbenzin auf dem Weltmarkt wegen hoher Nachfrage aus den USA inzwischen zeitweise teurer als Super. "ARAL senkt den Preis von Superbenzin um 1 Cent auf das Niveau von Normalbenzin", sagte gestern ein Unternehmenssprecher. Die Umstellung sei in der Region Karlsruhe und Thüringen/Sachsen begonnen worden. Gestern folgten Teile des Rhein-Main-Gebietes.

Konkurrent SHELL senkte den Preis für Superbenzin um einen halben Cent, so dass noch ein Preisabstand von einem halben Cent blieb. Bei einer Tankfüllung von 50 Litern beträgt der Preisvorteil von Normalbenzin danach noch 25 Cent. SHELL hat bundesweit umgestellt.

Beide Anbieter wollen weiterhin Super und Normal anbieten, obwohl der Preisvorteil nach der Preisumstellung praktisch weggefallen ist. "Wir lassen dem Kunden die Wahl" ,so ein Shell-Sprecher. Laut Aral liegt der Anteil von Normalbenzin aktuell bei 25% des Benzin-Absatzes. Seit der ersten Preisanpassung im August sei der Normal-Anteil nur sehr wenig gesunken sagte ein Aral-Sprecher.

TOTAL schloß sich dem Schritt von ARAL an. Esso oder JET behielten zunächst noch den alten Abstand bei.

Seit August betrug der Abstand zwischen Super und Normal nur noch 1 Cent statt 2 wie früher. Vor allem Fahrer älterer Autos waren damals betroffen, aber auch sparsame Besitzer jüngerer Fahrzeuge, die sowohl mit Super als auch Normal gefahren werden können. Die Konzerne hatten damals die Preise für Normalbenzin angehoben.

Als Grund für die Preisentwicklung hatten die Konzerne auch damals die weltweit hohe Nachfrage nach Normalbenzin genannt, das auch als 91-Oktan-Benzin bezeichnet wird. Zeitweise sei Normal auf den Weltmärkten sogar teurer gewesen als das hochwertigere Super mit 95-Oktan. In Europa ist Normal nur noch in Deutschland und Österreich üblich. Die modernen spritsparenden Motoren verlangen meist Superbenzin. In den USA fahren die Autos mit wesentlich einfacherer Motorentechnik, weshalb dort Normalbenzin dominiert.

Branchenkenner vermuten seit Jahren, die Konzerne wollten Normalbenzin ganz abschaffen:
Dann würden die Kosten sinken, weil weniger Zapfpistolen gebraucht würden und weniger Tanks. Die Industrie will von dem Produkt mit Sicherheit weg, vermuten Kenner der Szene.
Normalbenzin sei ein Auslaufmodell. Automobilverbände gehen laut einem Bericht ebenfalls davon aus, dass die Mineralölkonzerne das Normalbenzin abschaffen wollen.

"Klar ist, dass die Konzerne permanent das Maximum an Profit rausholen wollen" ,so ein Sprecher des ADAC. "Deshalb wird Normal eher verteuert und dem Preis für Super angepasst. Und nicht umgekehrt"